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Meine persönliche Baby-Geschichte – oder, wie es ist, wenn nichts „nach Plan“ läuft

 
Heute möchte ich euch einmal meine ganz persönliche Geschichte erzählen. Nicht, um euch zu verunsichern, oder euch Angst zu machen, sondern um euch vielleicht ein bisschen zu sensibilisieren für euer eigenes Bauchgefühl, eure Gedanken, Zweifel und vielleicht auch Ängste. Und um euch vielleicht Mut zu machen, falls ihr Ähnliches durchlebt oder durchlebt habt.
 
Mal sehen, wie es für mich ist, meine ganze „Baby-Geschichte“ aufzuschreiben, denn – auch wenn ich viel darüber rede (meist mit Angehörigen oder engen Freunden) – alles haarklein für die „Öffentlichkeit“ auszuformulieren, ist sicherlich nicht ganz so leicht.
 
Ich fange mal ganz vorne an. Vielleicht habt ihr „über mich – Julia Michael“ gelesen, dass ich Mama zweier Kinder (Fritz 8, inzwischen fast 9, und Paula, 4 Jahre alt) bin. Das stimmt nicht ganz. Eigentlich bin ich Mama von drei, ja sogar vier Kindern. Aber ich wollte ja von vorn beginnen ;-)
 
Fritz kam im März 2007 zur Welt (eines dieser damaligen „WM-Kinder“). Die Schwangerschaft verlief wie im Bilderbuch – ein paar Kreislaufbeschwerden am Anfang waren alles, was an „Problemen“ während der 42 Wochen Schwangerschaft auftauchte. Ich hatte bis zum Ende nur 9 Kilo zugenommen, fühlte mich rundum bzw. rund und glücklich und vieles sprach dafür, dass ich eine leichte Entbindung vor mir hatte. Meine Hebamme Ramona hatte mich schon einige Wochen begleitet und mich wunderbar auf alles vorbereitet. Am Tag X lief soweit auch alles nach Plan. Hätte der kleine Mann nicht so ein dickes Köpfchen gehabt, hätte Ramona noch nicht einmal mehr Zeit gehabt, sich ordnungsgemäß in die Hebammen-Klamotten zu werfen. Den Kreißsaal habe ich nicht allzu lang in Anspruch nehmen müssen. Alles soweit wunderbar. Auf die Frage allerdings, die man ja so flapsig oft selber stellt, und die natürlich auch als allererstes vom frisch gebackenen Patenonkel am Telefon gestellt wurde, „ob denn auch alles dran sei“, konnten wir leider nur mit einem „Nein“ antworten. Fritz kam mit nur 7 Fingern zur Welt. An der rechten Hand fehlen ihm Zeige-, Mittel- und Ringfinger.


An der rechten Hand fehlen ihm Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Sonst war alles wunderbar: Größe, Gewicht, Reflexe etc. ... Fritz wäre ein 10-Punkte-Baby gewesen, hätten da nicht die Finger gefehlt. Der Papa war direkt sehr geschockt, bei mir kamen die Sorgen und der Schock etwas später – wahrscheinlich war der postnatale Hormoncocktail so hoch dosiert, dass das Glücksgefühl alles andere in den Schatten stellte.


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